Ginetta G50 Cup am Salzburgring

Nur sieben Zehntelsekunden trennen Florian Renauer vom zweiten Heimsieg in Folge

Es wäre fast zu schön gewesen: Drei Wochen nach seinem triumphalen Heimsieg beim zweiten Saisonrennen des italienischen Ginetta G50 Cup am Red Bull Ring schrammte Florian Renauer heute am Salzburgring nur hauchdünn am nächsten Triumph vorbei. Bis zur 17. von 20 Runden des dritten Meisterschaftslaufs lag der 19-jährige Niederösterreich in Front – und musste sich dennoch dem Italiener Alessandro Bonacini geschlagen geben. Auf den langen Vollgas-Geraden am Salzburgring kämpfte der amtierende österreichische GT4-Meister und Ungarische GT-Meister von 2010 mit dem zu geringen Topspeed seines rund 340 PS starken Boliden. Unterm Strich war das Salzburgring-Wochenende für Renauer Motorsport dennoch eine Reise wert: Florians zweiter Platz sowie der fünfte Rang von Teamkollege Hannes Gsell beim ersten Rennen am Samstag bringen wichtige Punkte für die Gesamtwertung des hart umkämpften Markenpokals.

„Das waren heute 20 Quali-Runden am Stück, sehr viel besser geht es nicht.“ Das waren Florians erste Worte, als er am Sonntag aus dem Cockpit der 340 PS starken Ginetta G50 kletterte. Tatsächlich hatte sich der 19-jährige über die gesamte Renndistanz ein sehenswertes Duell mit Alessandro Bonacini geliefert – das der italienische Pilot schließlich um gerade einmal sieben Zehntelsekunden für sich entschied. Dabei hatte alles nach einem weiteren Sieg der gelben Renauer-Ginetta ausgesehen: Schon im Qualifying war Florian souverän in Front gelegen, und auch den Start pünktlich um 9.00 Uhr morgens entschied der junge Racer aus Neunkirchen in Niederösterreich für sich. Doch der Plan, die Führung auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke auszubauen, ging nicht auf.

„Alessandro profitierte von Beginn an von meinem Windschatten, sodass ich mich nicht entscheidend absetzen konnte“, berichtet Florian nach dem Rennen. In der siebten Runde zog der Italiener auf der langen Gegengeraden erstmals an ihm vorbei, in der Fahrerlagerkurve gelang Florian jedoch ein sehenswerter Konter und er holte sich die Führung zurück. In der Folge ging das Duell im Zehntelsekunden-Bereich weiter – bis Bonacini in der 17. Rennrunde seinen Geschwindigkeitsüberschuss ausnutzte und die Führung übernahm. „Ich habe sofort einen Gegenangriff versucht, aber es war zu spät. Beim Topspeed hatte ich gegen ihn keine Chance.“ Absolut positiv war der starke 5. Rang von Florians Teamkollegen Hannes Gsell beim ersten Rennen am Samstag.

Aus Sicht von Renauer Motorsport fällt die Bilanz nach dem Salzburgring-Gastspiel dennoch positiv aus: „Wir haben das gesamte Wochenende über das Optimum herausgeholt, keine Fehler gemacht und so viele Punkte wie nur irgendwie möglich gesammelt“, so Teamchef Sepp Renauer zufrieden. „Die Chancengleichheit zu wahren, ist nicht unsere Aufgabe. Aber ich hoffe, dass die Verantwortlichen bis zum nächsten Rennen in Imola eine Lösung für den eklatanten Topspeed-Unterschied einfallen lassen.“ 14 Tage bleiben bis zum vierten Saisonrennen des international besetzten Markenpokals in Imola.

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